Massenspender Jonathan Meijer zieht Netflix vor Gericht, Spong und Plasman halten den Fall für "völlig hoffnungslos
Der niederländische Massenspender Jonathan Meijer will gegen Netflix klagen. Er will, dass die Streaming-Plattform den über ihn gedrehten Dokumentarfilm veröffentlicht Der Mann mit den 1000 Kindernoffline genommen. Er sagte, dass am Dienstagabend in der Talkshow Eva auf NPO 1.
Nach Ansicht des Samenspenders schadet der Film ihm, den Spenderkindern und deren Eltern. Am Tisch mit Eva Jinek sagte er unter anderem, dass der Dokumentarfilm nicht auf Zahlen basiere und dass keine ordnungsgemäße Hintergrundprüfung durchgeführt worden sei. Er bestritt, dass er angeblich 3.000 Kinder gezeugt habe, wie in der Dokumentation behauptet, sondern dass es 550 gewesen seien. "Alles, was danach kommt, ist Spekulation", sagte Jonathan.
Letztes Jahr stand er selbst vor Gericht, das entschied, dass er sein Sperma nicht mehr zur Verfügung stellen dürfe. Dem Gericht zufolge hatte Jonathan über seine Samenspenden gelogen. Er hatte Personen, die seine Spende in Anspruch nehmen wollten, erzählt, dass er maximal 25 Spenderkinder habe, die Höchstzahl, die einzelne Kliniken für Samenspender verwenden.
Gesundheitsgefährdend
Die Klage wurde von der Donorkind Foundation eingereicht. Massenspenden seien gefährlich für die Gesundheit der Kinder und schlecht für ihr Wohlbefinden, so die Stiftung. Zum Beispiel können Spenderkinder später im Leben unwissentlich ein Kind mit jemandem bekommen, der genetisch ihr Halbbruder oder ihre Halbschwester ist, was wiederum schädlich für ihren Nachwuchs sein kann.Jonathan sagte am Dienstagabend, dass er 2019 nicht mehr spenden wird, außer für Familien, die ein weiteres zweites oder drittes Kind von ihm wollen. Mit der Klage gegen Netflix will er "die Kinder vor der Gier der Medien schützen, eine Art Spektakel daraus zu machen", sagte er.
Der Fall ist völlig hoffnungslos".
Die Anwälte Gerard Spong und Peter Plasman halten die Klage gegen Netflix für "völlig aussichtslos", sagten sie gegenüber Eva. Der Dokumentarfilm diene einem sozialen Interesse, da potenzielle Wunscheltern auf den Massenspender aufmerksam gemacht würden, so die Anwälte. Netflix soll gründlich recherchiert haben, mit vielen nicht anonymen Quellen. Auch Jonathan durfte sich äußern, wollte es aber nicht. "Ich möchte nicht mit einer so zwielichtigen Firma zusammenarbeiten", sagte er dazu. "Ich kann alles selbst auf meinem YouTube-Kanal teilen."