Justiz fordert 9 Jahre Gefängnis für "Bokito" wegen der Explosion einer Granate in einem Haus in Enschede

Justiz fordert 9 Jahre Gefängnis für "Bokito" wegen der Explosion einer Granate in einem Haus in Enschede

'KABOEM! Geh nach Stroinkslanden, du wirst es sehen", schrieb "Godfather" Simo D. laut Justizministerium im Dezember 2016 per Krypto-Telefon an seine angebliche rechte Hand. In diesem Viertel, auf Auskamplanden, war kurz zuvor eine Granate explodiert. Das Haus gehörte damals einem Gründer des Motorradclubs Satudarah, einem eingefleischten Gegner von Simo D. Gegen den mutmaßlichen Werfer der Granate wurden heute neun Jahre Haft gefordert.

"Es hätte Tote geben können", sagt die Staatsanwaltschaft über die Zündung der Handgranate. Die Explosion schleudert 2.500 kleine Metallkugeln durch die Gegend. Türen, Decken, Heizkörper und Böden werden durchlöchert. "Das Haus befindet sich inmitten eines dicht besiedelten Viertels, in dem viele Kinder leben. Passanten hätten getroffen werden können." Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich drei Personen im Haus. Der Gründer von Satudarah befindet sich außerhalb des Hauses. Keiner meldet den Angriff.

Der Angriff führt zu einer Das Jahr ist in Twente in vollem Gange. Die Person, die der Staatsanwaltschaft zufolge die Granate in das Haus geworfen hat, wurde erst gefunden, als vor einem Jahr verhaftet: der in Almelo lebende Anouar B. M. Der Staatsanwalt: "Seit Mitte der 20er Jahre hatten wir nach dem Verdächtigen gesucht, er war international markiert, konnte aber nicht ausfindig gemacht werden."

Bokito

Die Justiz ist sich sicher, dass Anouar aus Almelo, Spitzname Bokito, in den Granatenanschlag verwickelt ist. Eine DNA-Übereinstimmung wurde Mitte der 2020er Jahre gefunden. Bokitos DNA wurde an der Halterung der explodierten Granate gefunden.

In Verbindung mit den Aussagen mehrerer Zeugen, wonach Bokito die Granate geworfen hat, und Fotos von Chats über den Angriff, argumentiert die Staatsanwaltschaft, dass der Fall "wie ein Haus steht". Nachrichten auf einem Krypto-Telefon zeigten, dass Bokito eine "Apfeltorrie" geworfen hatte. Apfel' steht in diesem Fall für Granate, so die Staatsanwaltschaft.

Das betreffende Haus auf Auskamplanden, in dem die Granate explodierte© RTV Oost

Strafrechtliche Buchführung

Bokito und der mögliche Mitangeklagte "Lange" werden auch in einer Art krimineller Buchführung erwähnt, die in einer Excel-Tabelle auf einem USB-Stick festgehalten wurde. Sie lautet: "Apfelwurf 4500, Lange 2250 und Bokito 2250". Bei Lange soll es sich um einen rothaarigen Mann aus Almelo handeln, gegen den nach Ansicht der Justiz noch zu wenig Beweise vorliegen, um ihn zu belangen.

Die usb-Konten werden der kriminellen Gruppe um Simo D. zugeschrieben, der sich selbst als "Pate von Twente" bezeichnet. Simo soll mit Satudarah-Mitgliedern unter einer Decke gesteckt haben, was zu zahlreichen Anschlägen führte. Simo wurde Anfang letzten Jahres verhaftet. zu einer Haftstrafe von fast 27 Jahren verurteilt.

Bokito selbst behauptet, einmal eine Bombe, ein Gewehr und eine Granate im Haus eines Freundes" gesehen zu haben. "Ich habe die damals in einer verrückten mexikanischen Stimmung gehalten", sagt er. Bei welchem Freund das war, wollte er nicht sagen. Der Staatsanwalt kommentierte: "Deshalb ist seine Geschichte nicht überprüfbar und daher unzuverlässig."

Wolf

Bokito war lange Zeit, mehr als sechs Jahre lang, nicht in der Hand der Polizei. Anfang letzten Jahres wurde er in Belgien verhaftet. Als Beifahrer in einem Auto, in dem zwanzig Gramm harte Drogen gefunden wurden. Er wurde von seinen südlichen Nachbarn festgenommen und geriet so wieder ins Visier der niederländischen Ermittlungsbehörden.

Granate in verrückter mexikanischer Stimmung gehalten

Verdächtiger Bokito

Sein Anwalt weist auf einen möglichen anderen Täter des Granatenanschlags hin. Er argumentiert, dass ein Mann mit dem Spitznamen "Wolf" die Granate geworfen haben könnte. "Ein Zeuge sagt aus, dass dasselbe Auto benutzt wurde, als einen Monat später ein Friseursalon in Enschede in Brand gesetzt wurde. Wolf wurde für diesen vorsätzlichen Anschlag verurteilt. Außerdem findet sich in den Strafakten ein Vermerk '2400 Granate Wolf'. Das könnte sehr wohl auf den Granatenanschlag auf den Auskamplanden hinweisen."

Almeloan Bokito wird nicht nur verdächtigt, die Granate geworfen zu haben. Er soll auch zwei Arbeitgeber in Limburg ausgeraubt haben. So soll er in einer Tankstelle Zigaretten im Wert von über 14.000 Euro gestohlen haben. In einem Sonnenbrillengeschäft soll er 28.000 Euro aus der Kasse gestohlen haben. Er hat diese Diebstähle gestanden.

AK47

Ihm wird auch der Besitz eines AK47-Maschinengewehrs vorgeworfen. Seine DNA wurde in dem Rucksack gefunden, in dem sich die Waffe befand. Das Sturmgewehr wurde bei einer Grenzkontrolle beschlagnahmt. Der besagte Wolf hatte die Waffe in Emmen abgeholt und war über Deutschland zurück nach Twente gefahren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war die AK mitgenommen worden, um in einem Café in Enschede, in dem sich Satudarah-Mitglieder regelmäßig trafen, zu schießen. 

Bokitos Anwalt argumentiert, dass die DNA auf dem Rucksack nichts aussagt. "Möglicherweise ist die DNA auf den Rucksack gelangt, als die Waffe noch nicht drin war", sagt er.

Bokito wurde auch wegen des Besitzes einer Pistole und einer automatischen Waffe angeklagt. Diese wurden in einem weißen Volkswagen Scirocco gefunden, der von vier verschiedenen Zeugen mit Bokito in Verbindung gebracht wurde. Mindestens eine dieser Waffen wurde bei einem Mordversuch im Jahr 2017 verwendet. Nach eigenen Angaben haben mehrere Personen das Auto gefahren, und die Waffen können nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden. Es gibt keine Spuren von ihm darauf. 

Bokito wurde heute zu einer 9-jährigen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht wird sein Urteil Ende des nächsten Monats verkünden.

Team
Kötter L'Homme Plasman Rechtsanwälte

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